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Analoge Eitelkeiten?

Die gerade gestellte Frage nach dem "Zwang zum Selbstverlag" (der Artikel hier), wie es ein Gesetzentwurf für die Hochschulen in Baden-Württemberg vorsieht, ist selbstredend zu diskutieren. Die Brisanz liegt darin, dass der Entwurf öffentlich geförderte Forschung frei zugänglich machen möchte. Konkret, so die weitere Ausführung des Artikels in der FAZ, bedeutet dies aber 'nur', dass sich die ForscherInnen "eine nichtkommerzielle Sekundärverwertung vorzubehalten" hätten. Keineswegs besteht der "Zwang" des Gesetzentwurf wohl darin, vornherein Open Access zu publizieren. Hierbei belassen wir es (die Gegenargumente etc. bitte dem Artikel entnehmen).

 

Interessant ist vielmehr die folgende Argumentation zu den Vor- und Nachteilen der Printmedien, die nämlich gar nicht mehr dem wissenschaftlichen Austausch dienten(!): "Die Publikation in Zeitschriften dient längst nicht mehr in erster Linie dem wissenschaftlichen Austausch. Die Forschung ist derart spezialisiert, dass die Wissenschaftler mit denjenigen, die für sie als Kollegen im engeren Sinne zählen, lange vor der Druckfassung von Aufsätzen deren Manuskripte diskutiert haben."

 

Chapeau! Wenn die Zeitschriften nicht mehr dem wissenschaftlichen Austausch dienen, warum publizieren wir dann in diesen und warum erwerben Bibliotheken diese? Die Antwort hierauf erschließt sich wie folgt: "Die Zeitschriften-Publikation erfolgt im einen wie im anderen Fall Monate oder Jahre nach der Forschung. Sie dient insofern oft mehr als offizielle Anerkennung der Erkenntnis, als Nachweis, geforscht zu haben, und, je nach Ansehen der Zeitschrift, als Signal, es besonders erfolgreich getan zu haben."

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