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Modern Academic Publishing

Ein neues Open-Access-Projekt nach oben

In einer Gemeinschaftsunternehmung der Universitäten Köln und München realisieren wir ein Projekt zur Open Access-Publikation von geisteswissenschaftlichen Monographien, genau genommen von Dissertationen. (MAP: Modern Academic Publishing) Dabei geht es um die Förderung herausragenden wissenschaftlichen Nachwuchses ("exzellent" nennt man das heute) und um den Nachweis, dass Open Access nicht nur etwas für Aufsätze ist, sondern auch für ganze Bücher. Angesichts der immer noch verbreiteten (und ja auch nicht an den Haaren herbeigezogenen) Auffassung, dass längere Texte am Bildschirm schlecht zu lesen sind, haben wir von vorneherein eine Druckkomponente mit eingebaut ("Hybridveröffentlichung"), so dass das Produkt jeweils auch als ganz normales Buch gelesen werden kann.Das Ganze läuft in Zusammenarbeit mit einem englischen Dienstleister, der in London beheimateten ubiquity press

Das Image von Open Access ist in den Geisteswissenschaften weiterhin bescheiden. Es geht nach dem Motto: Die Guten ins Töpchen (also als Buch veröffentlichen) und die Schlechten ins Kröpfchen (also ab ins Internet). Anstatt sich darüber aufzuregen, sind wir jetzt zu dem Schluss gekommen, dass es am besten ist, sich den Reputationsmechanismen anzuschließen und das Internet eben mit guten Sachen zu bedienen. Daher nehmen wir nur besonders gute Dissertationen zur Veröffentlichung an, in der Hoffnung, die vorhandenen Klischees durchbrechen zu können.

Die erste Arbeit ist inzwischen erschienen. Was man schon einmal sagen kann: Es ist eine Menge Arbeit, und es ist auch nicht billig. Für die Arbeit haben wir (vorübergehend) Mitarbeiter, für die Kosten die großzügige Unterstützung unserer Universitäten, in denen man inzwischen einsieht, dass sich am traditionellen wissenschaftlichen Veröffentlichungswesen etwas ändern muss. Beides ist aber nicht auf Dauer gesichert, so dass wir uns noch sehr intensive Gedanken um ein zukünftiges Geschäftsmodell machen müssen.

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