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Folge 14: Wissend visualisiert – Wissens- und Datenvisualisierungen in der Kunstgeschichte

Bilder sind doch das Hauptarbeitsgebiet der Kunsthistoriker*innen. Aber wir tun uns irgendwie schwer mit Informationsvisualisierungen und konkreter mit Datenvisualisierungen. Warum ist das so?

In dieser Folge spricht Jacqueline Klusik-Eckert mit Dr. Linda Freyberg über die Herausforderungen und Potenziale der Wissens- und Datenvisualisierung in der Kunstgeschichte. Obwohl die Beschreibung und Interpretation visueller Systeme zentrale Elemente der Kunstgeschichte sind, fällt es vielen schwer, mit digitalen Visualisierungen umzugehen. Dazu gehört neben dem Interpretieren der Grafiken auch das Verwenden von Wissensvisualisierungen, um komplexes historisches Wissen wie zum Beispiel Objektbiographien darzustellen. Warum verwenden Kunsthistoriker diese Formen der Informationsübermittlung so selten? Fehlt das nötige Wissen oder die richtige Terminologie?

Dr. Freyberg erklärt, dass Visualisierungen unterschiedliche Funktionen erfüllen können: explorativ zur Analyse oder interpretativ zur Erklärung. Dabei stellt sich die Frage, was eine effektive und gute Visualisierung ausmacht und ob der Kunstgeschichte eine neue Diagrammatik fehlt, um die Waage zwischen Komplexitätsreduktion und Wissensrepräsentation zu halten. Im Gespräch wird deutlich, dass viele unterschiedliche Expert*innen für die Erstellung von Visualisierungen notwendig sind, da heterogenes, spezifisches Fachwissen benötigt wird: Konzeption, technischer Aufbau und Nutzeroberfläche liegen am besten in der Hand eines interdisziplinär aufgestellten Teams. Viele Visualisierungen sind datengetrieben und darüber hinaus spezifisch für einzelne Projekte konzipiert, was eine Generalisierung mancher Anwendungen nicht möglich macht.

Dabei sind Datenvisualisierungen ein mächtiges Kommunikationsmittel, um komplexe Sachverhalte verständlich zu machen. Sie ermöglichen es, Strukturen aufzuzeigen und große Datenmengen zugänglich zu machen. Obwohl diese Fähigkeiten oft als Zukunftskompetenzen gepriesen werden, gehören sie noch nicht zum Repertoire der Kunstgeschichte. Dr. Linda Freyberg zeigt dabei eindrucksvoll, wie Kunsthistoriker*innen zur Entwicklung und Interpretation von Visualisierungen beitragen können und warum man ein tiefes Domänenwissen braucht, um gute Wissensvisualisierungen zu schaffen.


Dr. Linda Freyberg ist Wissenschaftlerin am DIPF Leibnitz Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Abteilung Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung. In ihrer Dissertation „Ikonizität der Information“ hat sie sich mit dem epistemischen Potenzial von Bildlichkeit und den unterschiedlichen Ausdrucksformen von Visualisierungen beschäftigt.

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