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Twittering of History

Trotz Facebook, Google+ und Co. erfreut sich der Kurznachrichtendienst Twitter weiterhin großer Beliebtheit. Neben dem üblichen Gezwitscher darüber, was Berühmtheiten so zum Mittag essen, wird der Dienst auch zunehmend in wissenschaftlichen Kontexten angewandt.

 

@RealTimeWWII

 

Eine innovative Nutzung des Dienst betreibt der 24-jährige Alwyn Collinson, seines Zeichens Historiker und Oxford-Absolvent. Er lässt gleich den gesamten Zweiten Weltkrieg in Kurznachrichten wieder aufleben. Collinson twittert dabei persönlich gefärbte Aussagen, Briefzitate, Fotos und Videos zu Ereignissen, die über Faktenmeldungen in einen chronologischen Rahmen eingebunden werden. So entsteht eine Art "Virtual Living History", die sich in kleinen Informationshäppchen konsumieren lässt. Über den wissenschaftlichen Gehalt lässt sich sicher vortrefflich streiten, allerdings zeigt dieser Tweet eindrucksvoll, wie im Web 2.0 einer breiten Konsumentenschicht auch eine historisches Thema schmackhaft gemacht werden kann. Zum derzeitigen Stand hat der Twitter-Weltkrieg über 227.000 Followers.

 

Wer sich jetzt dazu schaltet, findet sich mitten im Jahr 1940 wieder, und Collinson plant, bis zum Kriegsende weiter zu twittern. Aber auch für denjenigen, der mit dem gezwitscherten Kriegstreiben nicht anzufangen weiß, sind Alternative in Sicht, denn Collinsons Ansatz hat inzwischen einige Nachahmer gefunden. Wer möchte, kann stattdessen dem Sinken der Titanic in Echtzeit folgen. Und vielleicht findet sich ja auch einmal jemand, der auf diesem Weg die Atelierdiskussionen zwischen Braque und Picasso miterleben lässt.

 

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