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Harvard empfiehlt Open Access

 

 

 

In einem aktuellen Memorandum fordert die angesehene Harvard University Wissenschaftler/innen zur verstärkten Nutzung von Open Access für wissenschaftliche Publikationen auf. Dies geschieht allerdings nicht ganz selbstlos, sondern hat einen ernsten Anlass. Hintergrund ist der massive Preisanstieg bei der Subskription wichtiger Fachzeitschriften, zu dem auch das sog. Bundling beiträgt. Verlage verkaufen ihre Fachzeitschriften inzwischen oft nur noch in solchen Bündeln, die neben den unverzichtbaren Journalen auch noch eine Vielzahl anderer Zeitschriften enthält, die wissenschaftlich weit weniger attraktiv sind. Dadurch wird nicht nur der Subskriptionspreis in die Höhe getrieben, sondern auch überflüssige Folgekosten für Verwaltung und Lagerung der "Beigaben" erzeugt.

 

Die Stellungsnahme der Harvard University ist ein weiteres Indiz für den steigenden Unmut gegenüber etablierten Wissenschaftsverlagen. Inzwischen haben auch Wissenschaftler/innen weltweit zum Boykott eines renommierten Verlags aufgerufen. Besonderes Interesse verdient aber der Urheber des aktuellen Memorandums. Die Harvard University gilt als reichste Universität der Welt. Ihr Stiftungsvermögen betrug 2011 rund 32 Milliarden Dollar. 2010 hat die Universität über verschiedene Einkunftsarten rund 3,7 Milliarden Dollar eingenommen. Wenn nun eine solche Institution sich außer Stande sieht bzw. nicht gewillt ist, zwei wichtige Subskription fortzuführen, zeigt es sich deutlich, wie prekär die Lage inzwischen geworden ist, und welches Gewicht Open Access Journale in Zukunft gewinnen werden.

 

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