dahblog.arthistoricum.net

Banksy: Better OUT than IN – an artists residency on the streets of New York

Hochspannende Szenen spielten sich am 10. Oktober ab, als ein paar Locals in East New York/Brooklyn ein dort von Banksy angebrachtes Stencil verdeckten und von den angereisten Fans für das kurze Lüften des Pappdeckels zwecks Fotografie zwanzig Dollar verlangten. Während dieser Szenen werden althergebrachte Herrschaftsstrukturen im Kunstsystem umgedreht. Im institutionalisierten Kunstsystem verfügen die Bildungs- und Machteliten über Kunst und Kulturgüter und grenzen sie durch Schließungsmechanismen von den armen oder nur gering gebildeten sozialen Schichten ab, sei es durch hohe Eintrittsgelder in Museen, der Verwendung eines hochkomplexen Fachjargons oder subtileren Ausgrenzungsmechanismen, die auf spezifische Formen des Habitus setzen. Im öffentlichen Raum der Straße, den Banksy während seiner einmonatigen Residenz in New York bespielt, wird dieses Machtverhältnis umgekehrt. Im Fall des Bibers von East New York/Brooklyn sind die etablierten Instanzen des Kunstsystems und ihr Klientel  gezwungen ihre Komfortzone zu verlassen – wollen sie die ‚Aura‘ des Originals erfahren. Nun sind sie die Eindringlinge in einem Terrain mit ihnen anderen kulturellen Codes. Das besagte Viertel wird laut Wikipedia von der höchsten Kriminalitätsrate New Yorks geplagt, ein Umfeld von dem sich unter normalen Umständen die reichen und gebildeten Schichten fernhalten. Wie das auf youtube veröffentlichte Video zeigt, werden die ‚Eindringlinge‘ von den Locals schließlich auch unmittelbar an dem „yellow cab“ aus Manhattan identifiziert und mit Zugangsbeschränkungen konfrontiert, etabliert von jenen, die bis dato vom Kunstsystem ausgeschlossen sind. 

0 Kommentar(e)

Kommentar

Kontakt

Kommentar

Absenden

dahblog.arthistoricum.net und Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte

Die Digitale Kunstgeschichte bloggt ab sofort unter dahblog.arthistoricum.net.
Hier kommen Sie zurück zum Netzwerk des Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte.