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Duolingo

Neuartiger Fremdsprachenunterricht mit methodischem Potential nach oben

Über "Massive Open Online Courses" (MOOCs) ist auch hier schon berichtet worden. Das innovative Potential für die Lehre scheint mir mit solchen Kursen aber bei weitem noch nicht ausgereizt. Wohin die Reise gehen könnte, demonstriert duolingo, mit dem Fremdsprachen zu lernen sind. Ausgehend von kleinsten Sprachschnipseln werden hier immer komplexere Sätze zugespielt, die die Lernenden mit steigenden Fähigkeiten vor jeweils größer werdende Anforderungen stellen. Der Clou dabei ist ein doppelter: Erstens werden diese Sätze aus dem Internet entnommen, zweitens verläuft der Lern- und Korrekturprozess ganz wesentlich auch über die gegenseitige Hilfestellung der Lernenden selber. Denn diese entscheiden über die jeweils korrekteste Übersetzung in einem Abstimmungsprozess, der sie gleich auch in Lehrende verwandelt. Und noch verrückter: Die übersetzten Sätze werden dann gleich dafür verwendet, eine ganze Internet-Sprachversion in eine andere zu transponieren. Das geht, weil bei duolingo inzwischen weltweit Millionen mitmachen und dementsprechende Mengen produzieren. Für Lehrende der alten Schule dürfte hiermit keinesfalls das Totenglöcken läuten. Sie werden weiterhin gebraucht: Als Softwareentwerfer und vor allem als Moderatoren, denn so ganz autonom läuft der Lern-Prozess nun auch wieder nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass das Grundprinzip, also das Lernen gleich auch als Produktionsfaktor für neues Wissen zu nutzen, auch in anderen Bereichen zu verwenden ist.

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