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Prekäre Beschäftigungsverhältnisse an der Uni

Unvermeidbar? nach oben

Zuletzt wird verstärkt die Tatsache bemängelt, dass Akademiker mit dem Ziel einer wissenschaftlichen Laufbahn lange brauchen, bis sie in einem gesicherten Anstellungsverhältnis arbeiten können - wenn sie dort überhaupt hin gelangen. Schon die Tatsache an sich ist beklagenswert, dass manche bis hinein in ihr fünftes Lebensjahrzehnt brauchen, bevor sie existenzielle Sorgen los sind. Um so schlimmer, dass zu diesem späten Zeitpunkt so gut wie keine Ausweichmöglichkeiten mehr vorhanden sind. Ich frage mich, ob das nicht auch mit der Tatsache zu tun hat, dass über das um sich greifende Drittmittel-(Un)wesen der sowieso schon vorhandene Flaschenhals zwischen Assistentenstelle und Professur noch entschieden enger wird. Ohne hier über genauere Zahlen zu verfügen: An manchen Fakultäten werden Dutzende zu sehr vergleichbaren Themen promoviert (was mit dem Schwerpunkt der großen Drittemittelverbünde zu tun hat), kaum weniger habilitiert, und alle drängen dann auf einen ausgesprochen engen universitären Arbeitsmarkt. Kann das auf die Dauer gut gehen? Wäre es nicht viel sinnvoller, das ganze Drittmittelgeld in klassische Mittelbaustellen zu investieren und in Juniorprofessuren und dann mehr Verstetigungsmöglichkeiten zu schaffen? Klar, das Ganze darf nicht zum Automatismus werden, so dass keinerlei kompetitive Elemente mehr übrig bleiben. Aber die Rückbindung an die Institute hätte auch den Vorteil, dass der Nachwuchs nicht von reinen Forschungsstellen herüberwechselt, sondern dass er die teilweise durchaus komplexen institutionellen Produktionszusammenhänge schon früh kennenlernt. Es wäre interessant zu erfahren, was "der Nachwuchs" hierzu selber denkt.

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