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Die Hölle des öffentlichen Dienstes

Wolfgang Kemp findet keinen Verleger scroll to top

Dabei hat er eigentlich nur das gemacht, was er auch sonst schon mal tut: sich auf sarkastische Weise mit den "gesellschaftlichen Verhältnissen" beschäftigt. Genau genommen mit den Jobvergaben im deutschen Museumswesen. Dort nämlich werden - wer von den jüngeren Suchenden könnte da nicht auch ein Lied von singen? - Stellen zwar immer wieder ausgeschrieben, vergeben sind sie aber häufig schon vorher. Der dahinter stehende Mechanismus ist natürlich klar. Unanständig formuliert: Man muss nur lange genug in einen Sessel gefurzt haben, um sich einen Anspruch zu erwirken, dies auch für den Rest seines Lebens zu tun. Oder anständiger und differenzierter: Es ist eben auch aus psychologischen Gründen viel schwieriger, jemanden abzulehnen, den man jahrelang vor sich hatte, als einen Externen. Und manche werden sich auch sagen: Lieber einen Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach. Zumal die Taube ja vielleicht auch ein in die Suppe-Spucker ist (Entschuldigung, das war jetzt wieder unanständig).

Immerhin ist Kemp, der eigentlich ein Digital-Skeptiker ist und das auch im hier zur Diskussion stehenden Text implizit zum Ausdruck bringt, auf die Idee gekommen, seine Überlegungen nach Ablehnung durch diverse Journale (worüber er uns am Ende des Artikels selber in Kenntnis setzt) jetzt online zu veröffentlichen. Wir sollten ihm nun zeigen, dass das der Rezeption keinen Abbruch tut - eher im Gegenteil. Demonstrieren wir ihm, dass dies der meistgelesene seiner Arbeiten überhaupt wird - was angesichts der von ihm selber (ich weiß nur nicht mehr wo) verkündeten Tatsache, dass ein durchschnittlicher wissenschaftlicher Artikel nur von 1.4 Leuten gelesen wird, auch nicht so schwer sein dürfte. Also: fleißig runterladen - und dann bitte auch lesen. Frau Effinger von der Heidelberger UB (wo der Beitrag auf dem Server liegt) wird dann nachsehen, wie oft der Artikel angesehen wurde (das geht doch, Frau Effinger, nicht wahr?), und ich werde Herrn Kemp das dann - auf Büttenpapier - mitteilen. Auch andere Kommunikationskanäle des viralen Marketings wären hier gefragt, twitter, facebook, oder was auch immer sie nutzen. Los geht's!

 

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