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Zu viele wissenschaftliche Publikationen?

Quatsch! scroll to top

Alle Welt beschwert sich über die (zu) vielen wissenschaftlichen Publikationen. Das könne man ja alles gar nicht mehr verarbeiten! Und überhaupt diese Masse! Masse stand immer schon quer zu Qualität.

Auch Peter Strohschneider, der neue DFG-Präsident äußert sich in diesem Sinne. Die DFG finanziert seit Jahrzehnten Sonderforschungsbereiche, Forschergruppen und graduate schools am laufenden Band. Und darin arbeiten Leute, die ihr ganzes Trachten darauf legen, zu publizieren. Nicht aus Eitelkeit, sondern weil sie vom System dazu gezwungen werden. Irgendwie doch ein Widerspruch, dass der Chef der Institution, die genau dieses fördert, hier protestiert, nicht wahr?

Wenn die Entscheider des deutschen Wissenschaftssystems endlich mal einsehen würden, dass elektronische Veröffentlichungen nicht nur aus Kosten- und Sichtbarkeitsgründen zu fördern sind, sondern dass sie über diverse Filter- und Bewertungsmöglichkeiten das Problem als ein Scheinproblem entlarven würden, wäre schon vieles gewonnen. Denn dann ließe sich jede Veröffentlichung begründen. Und sie würde nicht durch irgendwelche machtgestützte Vorgaben beeinflusst, sondern müsste sich am Markt bewähren und wäre dementsprechend entweder präsent oder ginge sowieso in der Aufmerksamkeitsökonomie verloren. Auf deutsch: Auch die scheinbar nebensächlichste Publikation könnte ein Körnchen Interessantes enthalten und wäre daher automatisch legitimiert. Aber die (im Internet messbare) Rezeption würde letztlich darüber entscheiden, wie stark sich eine solche Publikation im Vordergrund etablieren könnte und dort die geschätzte Aufmerksamkeit der hochmögenden Spitzenforscher absorbiert!

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