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Massive Open Online Courses
Der allerneueste Hype scroll to top
Alle Welt spricht von MOOSc. Das sind "Massive Open Online Courses", kurzweilige und kurze Lehreinheiten, mit denen man über die traditionelle Studierendenschaft vor Ort hinaus kommen und Menschen erreichen will, an die man ansonsten mit Bildungsangeboten nie herankommen würde. Auch die Münchener LMU mischt jetzt in dem Geschäft mit, und zwar unter dem Label des kalifornischen Anbieters Coursera, bei dem vor allem Universtitäten versammelt sind, die zu den weltweit bekannteren gehören.
Die LMU beginnt mit Kursen in BWL, Vulkanologie, Biologie und - man höre und staune - Philosophie. Letzteres ist vor allem insofern auffällig, als üblicherweise behauptet wird, geisteswissenschaftliche Inhalte eigneten sich nicht für die Form der Internet-gestützten Aufbereitung.
Der Erfolg ist groß. Bei den meisten der Kurse melden sich weltweit mehrere 10.000 Teilnehmer an, darunter Offiziere aus dem Oman und junge Leute aus Indien, die sich eine Uni nicht leisten können. Eine andere Frage ist, wie viele von ihnen tatsächlich den ganzen Kurs machen. In Sachen Organisation dieser Kurse und Anrechnungsfähigkeit im Studienalltag sind noch sehr viele Dinge zu klären - eigentlich alle. Und die Didaktik scheint auch nicht gerade auf dem neuesten Stand, stellen doch die meisten Kurse den Dozenten oder die Dozentin in den Mittelpunkt, die in traditioneller Frontallehre ihr Wissen zu vermitteln suchen. Dabei würde sich doch gerade das Internet für moderne, kooperativ angelegte Vermittlungsformen eignen. Aber wie dem auch sei: Es wäre sicherlich nicht schlecht, wenn die Kunstgeschichte bei so etwas mindestens experimentierend auch mitmachen würde.
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- digitale kunstgeschichte, Allgemein, Sonstiges, Theorie und Methode
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